Wir waren 6 Erwachsene und 3 Kinder (9 bis 11 Jahre) und keiner von uns hatte zuvor schon mal einen Klettersteig begangen - außer mir natürlich. Vorschriftsmäßig ausgerüstet mit Helm, Klettergurt und Klettersteig-Sicherungsset fuhren wir in Grän im Tannheimer Tal mit der Bergbahn aufs Füssenen Jöchl, 1821m. Das ist oberhalb der Baumgrenze und man wird von einer schönen Aussicht begrüßt. Das Wetter war auch optimal, toller Sonnenschein, aber der Höhe gemäß, nicht zu heiß. 1 Std. ist man unterwegs, um auf den Schartschrofen zu gelangen. Hier beginnt der Friedberger Klettersteig und zwar im Abstieg. Ich war gespannt, wie das meine Tourenteilnehmer aufnehmen- immerhin kann man fast 1000m tief hinunter blicken, auf den Haldensee. Nein, die waren ganz entspannt und da kamen gerade ein paar Familien hinauf, mit Kindern, die zwischen 6 und 8 Jahre alt waren. Ja, wenn die das schaffen….Also, es war trotz Tiefblick alles nicht so schlimm, aber Spaß hat es gemacht - nicht nur den Kindern, denn sonst hätte Günter keine 40 Fotos gemacht, die besten sieht man anbei. Unten angekommen steht man in der "Gelben Scharte" und es geht gleich wieder hinauf, zum Gipfel der Rotflüh. Ebenfalls über eine Steiganlage, rechts und links geht es steil hinunter. Kurz unterhalb des Rotflüh-Gipfel kommt noch mal eine knackige Stelle. Eine steile glatte Platte wird über Trittklammern überwunden. Ein Drahtseil zur Sicherung gibt es nicht, aber die Sicherungskarabiner passen auch über die Eisenklammern. Vom Rotflüh-Gipfel kann man Kletterer am gegenüberliegenden Gimpel beobachten, aber um 4 Uhr nachmittags war keiner mehr in der Wand. Auf halbem Wege talwärts liegt das Gimpelhaus auf einer Aussichts-Terasse. Ideal, um seinen Durst und Hunger zu stillen, bevor es dann endgültig heimwärts geht. Jürgen Burgau |